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Über mich

Christa Wüthrich ist freie Journalistin. Als Autorin, Lehrerin und IKRK Delegierte hat sie im In- und Ausland gearbeitet.

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73 eigene Sklaven!

73 eigene Sklaven!

Eigentlich dachte ich, kein schlechter Mensch zu sein. Ich bin meistens nett zu meinem Mitmenschen, esse fast kein Fleisch, achte auf die Natur und spende sogar ab und zu. Doch weit gefehlt. Laut dem neusten von mir persönlich durchgeführten Test arbeiten weltweit 73 Sklaven für mich.

Möglich macht diese individualisierte Sklavenanalyse die Webseite „slaveryfootprint.com“. Ausgerechnet wird dabei wie viele „moderne“ Sklaven rund um den Globus für all die Produkte arbeiten, die man benutzt – von der Gesichtscreme, über den Laptop bis hin zur Seidenunterwäsche. Fatal auf das eigene Sklavenkonto wirken sich scheinbar harmlose Produkte wie zum Beispiel Kosmetikpuder aus. Denn laut der Webseite bearbeiten zehntausende indische Kinder ein Material namens Mica, das für die Herstellung von Puder verwendet wird. Ganz zu schweigen von den Crevettenschälern, den Kleidernäherinnen, den Perlentauchern oder Coltan-Minenarbeitern, die für einen Hungerlohn schuften, damit ich mir mein preiswertes Lieblingsshirt kaufen oder ein neues Handy leisten kann. Laut der Webseite stammen alle Infos aus offiziellen Regierungsstudien. Wer sein Sklavenkonto reduzieren möchte, kann auf einem spezialisierten Sklaven-Footprint-App vertrauen und damit Marken wählen, welche auf moderne Sklavenarbeit verzichten. Wenigstens konsumtechnisch kann man damit ein besserer Mensch werden. Meine 73 Sklaven bedanken sich.

 

http://slaveryfootprint.com

 

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